Einem Bericht von Diário de Notícias zufolge fehlen im Tourismussektor 45.000 Arbeitskräfte (15.000 in Hotels), und die Hotels nutzen bereits Überstunden, um die fehlenden Mitarbeiter auszugleichen. Diese Option funktioniert zwar im Moment, ist aber langfristig nicht durchführbar, was den portugiesischen Hotel- und Gaststättenverband (AHP) dazu veranlasst hat, die Regierung um Antworten zu bitten.

Der AHP warnt davor, dass mehr Arbeitskräfte benötigt werden, nicht zuletzt, weil die Hotels "Überstunden im Übermaß machen" und die Beschäftigten dies bereits "zu spüren bekommen". Die geschäftsführende Vizepräsidentin des AHP, Cristina Siza Vieira, sagt, dass "diese Situation nicht lange anhalten kann", selbst wenn die Löhne steigen, da es weiterhin an Arbeitskräften mangelt.

Ausländische Arbeitskräfte

Aus diesem Grund fordern die Hoteliers die Exekutive auf, die Steuerlast zu senken und die Einstellung von Ausländern zu beschleunigen. Die letztgenannte Forderung ist nicht neu, aber die Regierung hat darauf mit Abkommen über die Mobilität von Arbeitnehmern mit anderen Ländern wie Indien oder Marokko reagiert.

Der Finanzminister erklärte letzte Woche, dass bereits neue Abkommen mit Ländern wie Tunesien, Moldawien, Usbekistan, Georgien und den Philippinen geschlossen wurden, um den Personalmangel in verschiedenen Sektoren des Landes zu beheben, aber Cristina Siza Vieira sagt, dass eine schnellere und effizientere Reaktion erforderlich ist, um Einwanderer zu holen.

Senkung der Steuern

Neben dem Arbeitskräftemangel fordert das Hotelgewerbe auch eine Steuersenkung, da dies nach Ansicht der AHP den Hotelunternehmen bei der Einstellung von Mitarbeitern helfen würde.

"Es ist wichtig, dass der Staat sich mit dieser Situation auseinandersetzt. Wir haben fast Vollbeschäftigung, mehr Leute einzustellen wird mehr kosten. Der Staat muss die Steuerlast für die Einstellung von Personal verringern. Es ist eine sehr hohe steuerliche Belastung, in Portugal Personal einzustellen. Die Gehälter sind eindeutig gestiegen, aber das ist nicht die einzige Lösung", sagte Cristina Siza Vieira gegenüber Diário de Notícias.