Worum geht es?

Dakar. Das klingt einfach aufregend, finden Sie nicht auch? Und in Kombination mit einem der berühmtesten dreistelligen Markenzeichen der Welt - dem 911 - entsteht etwas ganz Besonderes, noch bevor Sie sich hinter das Steuer gesetzt haben. Dieser auf nur 2.500 Exemplare weltweit limitierte Wagen hat neben einigen ernsthaften mechanischen Upgrades auch ein echtes Offroad-Erbe hinter sich.

Wir hatten die Gelegenheit, eines der allerersten Dakar-Modelle auszuprobieren und es sowohl auf öffentlichen Straßen als auch im Gelände zu testen.

Was ist neu?

Die Dakar ist inspiriert vom ersten Gesamtsieg von Porsche bei der Rallye Paris-Dakar im Jahr 1984 und hat, wie bereits erwähnt, eine echte Offroad-Geschichte hinter sich. Um diese Geschichte auf die Straße zu übertragen, wurde der 911 Dakar gegenüber dem serienmäßigen Carrera S, auf dem er basiert, umfassend überarbeitet, um sicherzustellen, dass er wirklich hier, dort und überall fahren kann.

Auch bei Porsche hat man anscheinend schon länger daran gearbeitet, denn die Ingenieure tüfteln schon seit vielen Jahren an dieser Idee.

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Was steckt unter der Motorhaube?

Unter der Haube steckt der gleiche 3,0-Liter-Motor mit Doppelturboaufladung, der auch den 911 GTS in der Dakar antreibt. Er leistet 473 PS und sorgt mit einem Achtgang-Automatikgetriebe dafür, dass der Dakar in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit erreicht, die dank der Pirelli Scorpion-Geländereifen unter der des Serienfahrzeugs liegt.

Der Carrera S liegt 50 mm höher als der Serienwagen und kann durch ein ausgeklügeltes Liftsystem um weitere 30 mm angehoben werden. Dieses hohe Niveau kann auch bei Geschwindigkeiten von bis zu 103 km/h genutzt werden, danach senkt es sich automatisch auf die Standardeinstellung ab.

Wie ist das Fahrgefühl?

Es ist ein seltsames Gefühl, die Dakar zu fahren. Zum einen ist die Umgebung unglaublich vertraut; das Armaturenbrett, das Lenkrad und die wichtigsten Bedienelemente sind identisch mit denen der regulären 911er-Generation 992. Auch auf der Straße fühlt er sich schnell und leicht zu fahren an, nur ein wenig Reifengeräusch erinnert daran, dass man nicht in einem normalen 911 sitzt.

Wenn Sie sich ins Gelände begeben, werden die Dinge noch seltsamer. Sie sitzen in dieser komfortablen, kultivierten Kabine und nehmen Unebenheiten und Spurrillen in Kauf, die einen normalen 911 völlig zerstören würden - aber der Dakar meistert sie mit Leichtigkeit. Außerdem lässt er sich wunderbar auf das Gaspedal einstellen, so dass es nicht schwierig ist, ihn um schottrige Kurven zu driften. Mit etwas mehr Geschwindigkeit gleitet der Dakar auch über Unebenheiten hinweg, während das hervorragende Ansprechverhalten des Motors - in Verbindung mit der für Porsche typischen exzellenten Lenkung - das Fahren auf einem Terrain zum Vergnügen macht, das die meisten Sportwagen in ihren Stiefeln zittern lässt.

Wie sieht er aus?

Durch die größere Fahrzeughöhe sieht man sofort, dass dies kein normaler 911er ist. Die grobstolligen Reifen passen auch sehr gut zu dieser Karosserie, während die klassische zweifarbige Lackierung mit Dekorfolie und weißen Felgen - Teil des Rallye-Design-Pakets - dafür sorgt, dass niemand die vorbeifahrende Dakar vermisst. In Wahrheit fänden wir es ganz gut, wenn es ein dezenteres Design gäbe.

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Es sind jedoch die kleinen Details, die man aus der Nähe betrachtet, die wirklich auffallen. Die GT3-"Nasenlöcher" in der Motorhaube sorgen für eine bessere Kühlung, während die leicht verbreiterten Radkästen und Schweller dem Wagen ein bulligeres Aussehen verleihen. Auch für das Dach gibt es jede Menge elektrisches Zubehör, wie z. B. Zusatzscheinwerfer, und es besteht die Möglichkeit, ein Dachzelt zu montieren, um überall unterzukommen. Der feststehende Spoiler am Heck ist ebenfalls aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt.

Wie sieht es im Innenraum aus?

Wie wir bereits erwähnt haben, ist der Innenraum des Dakar dem des normalen 911 sehr ähnlich. Auch er ist wunderbar ergonomisch, mit vielen Verstellmöglichkeiten und bequemen, aber dennoch stützenden Schalensitzen. Sie erhalten auch einige Dakar-spezifische Abzeichen, darunter eine Nummernplakette vor dem Fahrer und spezielle Trittbretter.

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Sie erhalten auch ein komplettes Satellitennavigationssystem, und das dünn umrandete Lenkrad ist nach wie vor eines unserer Lieblingslenkräder auf dem Markt. Mit dem Fahrmodus-Drehschalter von Porsche können Sie ganz einfach zwischen verschiedenen Einstellungen wechseln, darunter auch Rallye", das speziell für unbefestigte Straßen entwickelt wurde.

Wie sieht es mit der Ausstattung aus?

Was Sie hier wirklich bezahlen, sind weder hochwertigere Innenraummaterialien noch mehr Bordtechnik, sondern die umfangreichen mechanischen Upgrades, die diesen Wagen zu einem ernsthaft geländegängigen Fahrzeug machen.

Trotz des zusätzlichen Edelstahlschutzes an Front, Heck und Schwellern, der überarbeiteten Aufhängung und des Lift-Systems ist der Dakar nur 10 kg schwerer als der 911 Carrera 4 GTS. Das ist dem leichten Glas und der federleichten Batterie zu verdanken.

Fazit

Der Dakar könnte als eine Art Neuheit durchgehen, aber dafür ist er viel zu ausgereift. Dieses Auto wurde umfassend entwickelt, um sicherzustellen, dass es sich hervorragend im Gelände fahren lässt und sich dennoch so verhält, wie man es von einem 911er erwartet, wenn man auf der Straße unterwegs ist. Porsche hätte einfach ein paar zusätzliche Aufkleber anbringen können und einen normalen 911er für die Dakar aufmotzen können, aber Porsche ist viel weiter gegangen als das.

Mit nur 2.500 produzierten Exemplaren ist dies kein Auto, das man häufig auf den Straßen sieht. Aber seine Existenz muss gefeiert werden, denn er ist ein Beispiel dafür, dass ein Automobilhersteller einen anderen Blickwinkel einnimmt und ihn auf wunderbare Weise umsetzt.

Die Fakten auf einen Blick

Modell: Porsche 911 Dakar

Antrieb: 3,0-Liter-Twin-Turbo-Benzinmotor

Leistung: 473 PS

Drehmoment: 570Nm

Höchstgeschwindigkeit: 3.3mph

0-60mph: 149Sekunden

Verbrauch: 24.9mpg

CO2-Emissionen: 256g/km