Zusätzlich zu den acht Disziplinarverfahren, die jetzt von der IGAI eingeleitet wurden, hatte der Innenminister bereits am 30. März die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens gegen den Direktor und stellvertretenden Direktor der Grenzen von Lissabon, den Koordinator des "Temporary Installation Centre Equipped Space" (EECIT) des Flughafens sowie die drei Inspektoren des Ausländer- und Grenzdienstes (SEF) angeordnet, die unter Hausarrest stehen und des Verbrechens des Mordes an dem ukrainischen Staatsbürger verdächtigt werden.

Damals wies Eduardo Cabrita die IGAI an, eine Untersuchung über die SEF-Grenzdirektion am Flughafen Lissabon einzuleiten, insbesondere über den Betrieb des EECIT an diesem Flughafen, an dem der Ukrainer Ihor Homenyuk gestorben sein soll.

"Auf Anordnung des Innenministers vom 30. März wurden sechs Disziplinarverfahren eröffnet, zusammen mit einer Untersuchung der Umstände, unter denen ein ausländischer Staatsbürger auf dem Gelände des EECIT am Flughafen Lissabon starb, was zur Festnahme von drei Inspektoren des Ausländer- und Grenzdienstes führte", heißt es in einer Notiz des Generalinspekteurs des Inneren, die an die Agentur Lusa geschickt wurde.

Richterin Anabela Cabral Ferreira sagte, dass nach Abschluss der Ermittlungen "acht weitere Disziplinarverfahren gegen Mitglieder der SEF eingeleitet worden seien".

Der mutmaßliche Mord an dem ukrainischen Staatsbürger soll am 12. März auf dem Gelände des Temporären Installationszentrums am Flughafen Lissabon begangen worden sein, nachdem das Opfer dort angeblich einige Unruhen verursacht und versucht haben soll, illegal nach Portugal einzureisen, wobei die Kriminalpolizei die drei SEF-Inspektoren als "mutmaßlich für den Tod verantwortlich" betrachtet.

Die Strafverfolgung der drei Inspektoren wird voraussichtlich bis zum 30. September bekannt sein, wenn die drei Polizeibeamten seit sechs Monaten unter Hausarrest stehen.

Mehrere Medien berichteten am Wochenende, dass der Staatsanwalt die drei SEF-Inspektoren wegen des Mordes an dem ukrainischen Staatsbürger anklagen wird.

Der Fall des Todes von Ihor Homenyuk führte zum Rücktritt der Direktorin und stellvertretenden Direktorin der Grenzabteilung des Lissabonner Flughafens durch SEF-Direktorin Cristina Gatões.

Das temporäre Installationszentrum der SEF am Flughafen Lissabon ist seit April für die Arbeit geschlossen.

Damals vertrat der Innenminister die Auffassung, dass in diesem Fall "grobe Fahrlässigkeit und eine sehr schwere Vertuschung" vorgelegen hätten.