Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die zehn Personen festgenommen, weil es stichhaltige Beweise dafür gab, dass die Täter in krimineller Vereinigung handeln, d.h. Karten oder andere Zahlungsmittel fälschen und verwenden sowie Geldwäsche betreiben.

Die Ermittlungen, die im Februar 2024 begannen, gehen auf eine Mitteilung der Sociedade Interbancária de Serviços(SIBS) zurück, die ein anormales Verhalten im Geldautomatennetz festgestellt hatte.

In der heute veröffentlichten Mitteilung erklärt die PJ, dass zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 mehrere von nationalen Bankinstituten ausgegebene Bankkarten in Geldautomaten in verschiedenen Teilen des Landes kompromittiert wurden.

Insbesondere im Großraum Lissabon entdeckten die Behörden Aufzeichnungen über nicht autorisierte Abbuchungen von den Bankkonten der Inhaber der geklonten Karten, die zu finanziellen Verlusten in Höhe von 450 Tausend Euro führten, sowie den Versuch weiterer Transaktionen in der Größenordnung von 900 Tausend Euro.

Laut PJ konnten die am Kartenklonen beteiligten Personen dann "über ein zu diesem Zweck organisiertes und strukturiertes Netzwerk" die illegal erlangten Gelder über das internationale Bankensystem abfließen lassen.

Sie fügen hinzu, dass die Forscher in der Lage waren, eine Situation der Geldwäsche zu isolieren, die durch Computerbetrug in einem internationalen Kontext erzeugt wurde und die in einem separaten Verfahren behandelt wurde.

Die Festgenommenen im Alter zwischen 21 und 54 Jahren werden dem Zentralen Kriminalgericht von Lissabon zur Anwendung von Zwangsmaßnahmen vorgeführt.

Das PJ erklärt, dass Kartendaten durch den Einsatz von Geräten ("Skimmer"), die das Lesen des Magnetstreifens ermöglichen, und Mikrokameras, die die PIN erfassen und versteckt in Geldautomaten installiert sind, kompromittiert werden können.

Sie warnt auch davor, dass "Skimming" in kommerziellen Einrichtungen wie Bars, Restaurants und Tankstellen vorkommen kann, so dass man seine Karten nie aus den Augen lassen sollte.

Um zu vermeiden, dass man Opfer dieser Art von Verbrechen wird, empfiehlt das PJ, das Zahlungsterminal vor der Benutzung zu untersuchen. Wenn Sie lockere Teile entdecken (Tastatur, Bildschirm oder Karteneingabeschlitz), sollten Sie das Gerät nicht benutzen und die Bank oder die Polizei informieren.

Bei der Benutzung eines Geldautomaten empfiehlt das PJ, die Tastatur bei der Eingabe der PIN stets abzudecken und im Falle einer "Störung des Betriebs oder eines verdächtigen Verhaltens" die Transaktion abzubrechen und die Bank zu benachrichtigen.