In einem Schreiben an den Gesundheitsminister und die Generaldirektion für Gesundheit (DGS) vertritt der Verband die Auffassung, dass die epidemiologische Situation von Covid-19 "erneut Anlass zur Besorgnis gibt" und stellt fest, dass der Transmissibilitätsindex (Rt) weiterhin über 1 liegt.

"Unserer Meinung nach hätten diese Maßnahmen bereits ergriffen werden müssen. Man braucht sich nur den täglichen Situationsbericht anzuschauen, der veröffentlicht wurde, um zu sehen, wie der Rt seit vier Wochen ansteigt und seit zwei Wochen immer über 1 liegt", sagte der Vizepräsident des Portugiesischen Lungenverbandes (FPP), Jaime Pina.

Pina warnte, dass die Fälle weiter zunehmen werden und dass die Risikomatrix "bereits wieder im roten Bereich ist".

"Diese Diagramme zeigen, dass sich die Covid-19-Situation in Portugal verschlechtert und noch mindestens zwei Wochen andauern wird. An diesem Punkt sollten Maßnahmen ergriffen werden", verteidigte er sich.

Um die Ausbreitung der Pandemie in Portugal aufzuhalten, fordert die FPP die Regierung und das DGS auf, die Verwendung von Gesichtsmasken wieder zur Pflicht zu machen, und zwar nicht nur in öffentlichen Räumen, sondern auch im Freien, wenn kein ausreichender Abstand gewährleistet werden kann.

Impfstoffe

Der Verband spricht sich auch dafür aus, den derzeitigen Prozess der Auffrischungsimpfung (3. Dosis) für bereits ausgewählte Gruppen (immungeschwächte Patienten und Personen über 65 Jahre) zu beschleunigen, diese Auffrischung auf alle Angehörigen der Gesundheitsberufe auszuweiten und die Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis an Personen, die bereits Covid-19 hatten, zu beschleunigen.

"Die Tatsache, dass wir einen großen Erfolg bei der Impfkampagne erzielt haben, wird nicht verhindern, dass die Zahl der schwereren Fälle zunimmt, die zu mehr Krankenhausaufenthalten, einer stärkeren Inanspruchnahme der Intensivpflege und einer höheren Sterblichkeitsrate führen", heißt es in dem Schreiben, in dem die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung des Fortschreitens der Pandemie betont wird.

Die FPP setzt sich auch dafür ein, dass "die öffentlichen Empfehlungen über die Bedeutung anderer Maßnahmen des individuellen Schutzes: soziale Distanzierung, Händewaschen und Desinfektion" erneuert werden sollten.

Im Gespräch mit Lusa nannte Jaime Pina das Beispiel des Fußballspiels zwischen Portugal und Serbien am 14. November, zu dem sich mehr als 60.000 Menschen im Estádio da Luz eingefunden hatten: "Alle waren ohne Maske. Sogar auf offenem Platz stehen die Menschen ohne Maske nebeneinander".

"Dies ist eines der Beispiele für Orte, an denen das Tragen von Masken wieder zur Pflicht gemacht werden sollte. Man macht zwei Schritte zurück und kann dann einen Schritt vorwärts machen", fügte er hinzu.