In einem Interview mit dem Jornal de Negócios erklärte der Vorstandsvorsitzende José Theotónio, dass ein vorzeitiger Verkauf der Beteiligung die Position der Gruppe verschlechtern würde, zumal die neue Konzession einen deutlich höheren Wert haben dürfte. Dennoch räumt die größte portugiesische Hotelgruppe ein, über einen vorzeitigen Verkauf zu verhandeln, wenn Turismo de Portugal einen angemessenen Preis vorlegt.

Turismo de Portugal schlug vor, die Anteile vor Ablauf der Konzession zu erwerben, aber gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahr 2003 kann die Kaufoption erst nach Ablauf des Vertrags und der Eröffnung einer neuen Konzession ausgeübt werden. Die Pestana-Gruppe schlug vor, dass der Staat das Angebot unterbreitet, und wenn der Preis zufriedenstellend ist, wird der Verkauf des 49%igen Anteils erfolgen; andernfalls hat die Gruppe die Option, den 51%igen Anteil des Staates mit einem Aufschlag von 10% auf das Angebot zu erwerben. Damit soll sichergestellt werden, dass eine frühzeitige Transaktion den wahren Wert der Beteiligung widerspiegelt, der nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden seit der Privatisierung gestiegen ist.

José Theotónio, ehemaliger Kandidat für das Amt des Finanzdirektors von Benfica, als João Noronha Lopes die Wahlen gewann, hebt hervor, dass die anfängliche Investition von 18 Millionen Euro in die Enatur-Beteiligung das Unternehmen in ein Unternehmen verwandelt hat, das heute einen Wert von etwa 54 Millionen Euro hat, wobei die Schulden auf 2,7 Millionen Euro reduziert wurden. Die Entscheidung für oder gegen einen Verkauf hängt auch von den Bedingungen der neuen Konzession ab: Wenn die Gruppe das Management als Konzessionär beibehält oder wenn ein anderer Betreiber einen hohen Preis bietet, könnte die 49%ige Beteiligung noch weiter an Wert gewinnen. Laut Theotônio macht die derzeitige Situation der Pousadas mit höheren Einnahmen und größerer Rentabilität einen vorzeitigen Verkauf weniger vorteilhaft.