Kommen wir zu folgenden Regionen und Speisen, die in unserer Ostertradition fest verankert sind und am Tisch nicht fehlen dürfen, auch heutzutage noch.

Das typisch süße Ostern ist der „Folar“ eine Art aufgeblähte Teigware, die je nach Region des Landes einen süßen oder salzigen Inhalt verspricht. Zum Beispiel in Vila do Conde (Nordwesten Portugals), ist der „Folar“ immer süß und kann kandierte Früchte oder getrocknete Früchte haben oder nicht. In Trás-os-Montes (Nordosten Portugals) wird der typische Folar mit Fleisch vom Kalb, Schwein, Kaninchen, Huhn oder mit Schinken oder Wurst gefüllt. Es gibt auch Folare, die eine Mischung aus süß und salzig sind, wie sie in der Region Beiras (Zentral Osten Portugals) hergestellt werden, in denen der Folar mit Zimt und Fenchel gewürzt, aber mit gekochten Eiern garniert wird, die zusammen mit dem Teig gebacken werden.

Neben dem Folar sind auch geröstete Mandeln, mit oder ohne Belag, ein Erfolg und weit verbreitet als Gastgeschenk zu Ostern, wenn man die Familie besucht. Hier kommt es dann manchmal vor, dass man die nicht gegessenen Mandeln vom Vorjahr dann nochmal an die Verwandtschaft verschenkt, die vielleicht nicht gerade die „erste Geige in unserem Leben spielt“.



Andere typische Ostersüßigkeiten in Portugal sind jene, die auch an anderen Festtagen des Jahres gegessen werden, wie z. B.: Empanadilhas (halbmondförmige Süßigkeiten, gefüllt mit Nüssen oder Mandeln), Queijadinhas (süßer Käsekuchen), gefüllte Kugeln (wie Sonhos), Butterkekse und Maisbrot, Pão de Ló (Kuchen mit halbgegarenem süssen Eierteig) - Lieblings Nachspeise von Gordon Ramsey in Portugal. Dann „Borrachos alentejanos“ (einfache frittierte Kuchen), „Brioches“ (butterartige süße Brötchen); „Cavacas“ (gebackene Kekse aus Eiern, Zucker, Weizen, Öl und Vanille); „Bolo podre“ (einfacher Kuchenteig mit Honig, der eine dunklere Farbe annimmt).



Ostern ist eines der beliebtesten Feste der Portugiesen, vor allem, was die weltlichen Traditionen und natürlich die typischen Gerichte und Süßigkeiten betrifft, die dem Fest einen besonderen Glanz verleihen.

Ostern in Portugal wird als Familienfest gefeiert, unabhängig vom religiösen Glauben und ist ein Fest der Farben, der Freude und des Geschmacks. Es ist eine Zeit, in der man kulinarische Köstlichkeiten wie Lamm, Blätterteig und Mandeln in geselliger Runde mit Familie und Freunden genießt.

Von Nord bis Süd sind wir reich an Traditionen, Ritualen, und kulinarischen Schätzen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden: ein einzigartiges Erbe, das es zu bewahren gilt. Denn Ostern in Portugal ist auch gleichbedeutend mit Familientreffen und viel Essen.



Traditionell sammelt sich die ganze Familie zu Ostern um einen Tisch und isst am Ostersonntag Ziegen- oder Lammfleisch. Aber auch ein Spanferkel kann an Ostern mal auf dem Tisch landen. Das Wichtigste für alle Portugiesen ist es die Familie zusammenzubringen, da die meisten Familien sich nur zweimal im Jahr versammeln können, weil man so weit voneinander weg wohnt. Denn die besten Jobs für die meisten Portugiesen findet man entweder im Ausland oder in Lissabon, Porto, Braga, Coimbra, Leiria oder der Algarve. Die ältere Generation, wie die Großeltern und Anverwandten, sind meist im Landesinnern geblieben oder aber nach der Rente dorthin zurückgezogen, wie es ja inzwischen auch in Deutschland der Fall in vielen Familien geworden ist.

Diese Familienzusammenkunft ist traditionell und für die meisten Familien am wichtigsten. Obwohl der katholische Geist in den meisten Häusern immer noch präsent ist, erweist sich speziell Ostern als ein weiterer Grund für den Besuch in der Heimat oder den heimatlichen Gefilden, um seine Lieben zu treffen.


von Claudia Ferreira - Casaiberia Mediação Imobiliária, Lda


Author

Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes