Das Beschwerdeportal hat festgestellt, dass die Unzufriedenheit der Bürger mit der AIMA zunimmt. Die Zahl der Beschwerden nimmt weiter zu - in diesem Jahr bereits um die 2.000. Die Daten deuten darauf hin, dass das System nach wie vor unter Druck steht und strukturelle Mängel aufweist, die sich auf das Leben Tausender von Nutzern auswirken, die bei Einwanderungs-, Aufenthalts- und Visumsverfahren auf die Behörde angewiesen sind. Familientrennungen, Arbeitsschwierigkeiten und internationale Unbeweglichkeit sind einige der berichteten Folgen.

Die Analyse der AIMA (Agentur für Integration, Migration und Asyl) - basierend auf den Daten des Beschwerdeportals zwischen Januar und November 2025 - zeigt, dass es immer wieder zu Betriebsstörungen, langen Verzögerungen und kritischen Schwierigkeiten im Service der Agentur kommt.

Zwischen dem 1. Januar und dem 19. November 2025 wurden 1847 Beschwerden gegen die Agentur registriert, verglichen mit 1735 im gleichen Zeitraum 2024, was einem Anstieg von 6,46 % entspricht. Die vierteljährliche Entwicklung zeigt einen zunehmenden Druck auf die Dienste: +17,97% im 2. Quartal 2025; +45,41% im 3. Quartal 2025 und +46,61% im September 2025 im Vergleich zum selben Monat des Jahres 2024.

Besonders kritisch waren die Monate April, Mai, Juni, Juli und September 2025, in denen das Beschwerdeaufkommen im Vergleich zu 2024 deutlich anstieg.

Hauptgründe für Beschwerden

Die Analyse der von den Bürgern angeführten Gründe bestätigt das Fortbestehen der strukturellen Probleme: Administrative und technische Probleme (41,53 %), zu denen Fehler in Prozessen, Ausfälle von Computersystemen, Probleme mit Websites und Dokumentation gehören.

Dies ist die kritischste und umfassendste Kategorie, die sich direkt auf die Legalisierung und den Rechtsstatus von Tausenden von Bürgern auswirkt.

An zweiter Stelle stehen Kundendienst- und Kommunikationsprobleme (22,14 %). In diesen Fällen geht es um Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Informationen, unzureichende oder nicht vorhandene Antworten und Versäumnisse bei der Kundenbetreuung.

Verzögerungen und Terminschwierigkeiten (19,06 %) beziehen sich auf lange Wartezeiten für Termine, die Nichteinhaltung von Fristen, fehlende Termine für die Erfassung biometrischer Daten oder die Ausstellung von Dokumenten.

Zu den übrigen Beschwerdegründen gehören finanzielle Probleme (6,33 %), die Qualität der Dienstleistungen (6,06 %) sowie rechtliche und sicherheitsrelevante Fragen (4,87 %).

Wer beschwert sich?

Das Profil der Nutzer, die sich beschweren, zeigt eine klare Konzentration auf die wichtigsten städtischen Zentren, wobei Lissabon 34,92 % der Fälle ausmacht, gefolgt von Porto (17,38 %) und Setúbal (10,40 %); Faro (6,77 %) und Braga (5,96 %) vervollständigen die Gruppe der am häufigsten vertretenen Gebiete. Was das Alter betrifft, so sind die meisten Beschwerdeführer im erwerbsfähigen Alter, wobei die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen (41,96 %) und die der 35- bis 44-Jährigen (31,84 %) hervorstechen. Was das Geschlecht betrifft, so überwiegen männliche Bürger (55,77 %) gegenüber 44,23 % weiblichen.

Die im Beschwerdeportal registrierten Berichte zeigen schwerwiegende Folgen auf: Familientrennungen, Schwierigkeiten bei der Arbeit und die Unmöglichkeit der internationalen Mobilität.

"Ich versuche seit zwei Jahren, meine alten Eltern nach Portugal zu holen, aber ich bekomme keinen Termin bei AIMA. [...] Wir weinen jeden Tag", beklagte Arvind Singh.

Beatriz Garcia berichtete, dass ihr Visum seit mehr als 9 Monaten aussteht: "Die gesetzliche Frist beträgt 60 Tage, aber es sind mehr als neun Monate vergangen, ohne dass wir eine Antwort erhalten haben, obwohl wir versucht haben, sie zu kontaktieren."

Zixuan Guo beklagte, dass Reisen aufgrund der fehlenden biometrischen Registrierung nicht möglich sind: "Das verursacht große Unannehmlichkeiten; ich kann Portugal nicht verlassen, um meine Eltern zu besuchen."

Diese Fälle zeigen, dass das persönliche, akademische und berufliche Leben von Nutzern, die auf die Dienste von AIMA angewiesen sind, immer wieder gestört wird, so das Beschwerdeportal.

Wachsende negative Wahrnehmung

Die Analyse der Beschwerden deutet auf eine zunehmende Verschlechterung der Erfahrungen der Bürger mit der AIMA hin, die durch ein Gefühl der Frustration, der Unsicherheit und des Vertrauensverlusts in die Verwaltungsabläufe gekennzeichnet ist.

Derzeit wird der Zufriedenheitsindex der Behörde mit 18/100 als "schwach" eingestuft. Die Antwort- und Lösungsquoten liegen beide bei etwa 13 %.

"Die jährliche Entwicklung der Beschwerden gegen die AIMA spiegelt nicht nur einen Anstieg des Antragsvolumens wider, sondern auch die anhaltende Unfähigkeit des Systems, effizient, transparent und innerhalb akzeptabler Fristen zu reagieren. Die verfügbaren Daten deuten auf ein System hin, das unter Druck steht, mit strukturellen Fehlern und Problemen beim Prozessmanagement, von denen Tausende von Nutzern betroffen sind, die bei Einwanderungs-, Aufenthalts-, Visums- und Familienzusammenführungsprozessen auf die AIMA angewiesen sind", analysiert Pedro Lourenço, Gründer des Portal da Queixa von Consumers Trust.